„Content Marketing is all the marketing that’s left“, ist der US-amerikanische Blogger und Marketing-Experte Seth Godin überzeugt. Seine These: In einer Kommunikationslandschaft, in der die Grenzen von klassischer PR, Werbung, Social Media und Marketing immer mehr verschwimmen, wird die Kreation hochwertiger Inhalte zum entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen.
Wenngleich der Begriff Content Marketing zunächst für die digitale Welt geprägt wurde, lassen sich darunter alle Medienformate und Kanäle – von Print (das “traditionelle” Corporate Publishing) über Online bis Mobile – subsummieren. Also steht Content Marketing heute für eine Unternehmens-, Marken- und Produktkommunikation, die ausschließlich auf relevante, redaktionelle Inhalte setzt.
Hochwertiger Content – klar für den Kunden?
Dabei liegt der Fokus ganz klar auf dem Attribut “relevant”. Was zählt, sind nützliche Informationen aus Sicht des Kunden, des Lesers oder Users. Das Unternehmen tritt mit seinen klassischen Werbebotschaften in den Hintergrund. Oder, wie es Joe Pulizzi, Leiter des Content Marketing Institute, ausdrückt: „Die Herausforderung besteht darin, sich als Kompetenz-Anlaufstelle für die Anforderungen der Kunden zu positionieren – über das reine Produkt, den Service und das Angebot hinaus.“
Auch hier spielen die USA eine Vorreiterrolle: Marketing-Experten nordamerikanischer Unternehmen geben bereits 25 Prozent ihres Gesamtbudgets für Content Marketing aus, also dafür, informative Inhalte zur Kundengewinnung und -bindung zu erstellen und zu veröffentlichen.
Redaktionelle Inhalte statt werblicher Botschaften
Und es sind nicht mehr nur Verlage, die ihre Organisationen zu crossmedial operierenden „Houses of Content“ umbauen. Coca-Cola, Red Bull, SAP und IBM haben ihre Vertriebsorganisationen ebenfalls in Veröffentlichungsfabriken umgewandelt.
Auch hierzulande tut sich etwas: Das FCP-Barometer des Forum Corporate Publishing hat ermittelt, dass mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen in den kommenden drei Jahren statt werblicher Botschaften redaktionelle Inhalte in den Mittelpunkt ihrer Kommunikation stellen wollen.
Die Hälfte aller Unternehmen verfolgt bereits heute eine inhaltsgetriebene Kommunikationsstrategie. Wenn die Inhalte dann auch noch ehrliche Antworten auf die Fragen und Erwartungen der Kunden/User bieten, dann ist das alles in allem eine positive Entwicklung.
– Silvia Brauner